Trost

Ich liebe dich nicht. Aber das ist doch kein Grund, dich abzuwenden von mir. Es war doch nie die Rede davon, daß deine Anhänglichkeit mir unangenehm sei. Zwischen uns braucht sich doch nichts zu ändern. Du weißt doch, wie gern ich dich habe, sonst wären wir doch nicht zusammen gewesen. Du brauchtest jemanden, und ich war für dich da. Das ist doch keine Unehrlichkeit. Habe ich dir etwa jemals gesagt, daß ich dich liebe? Na siehst du. Jetzt zieh doch deine Hand nicht weg... Ich weiß doch, wie sehr du dich danach sehnst, mich zu berühren. Na schau mal, ist doch gar nicht so schlimm. Ich bin doch für dich da.

Klar habe ich gesagt, daß ich mich in Sira verliebt habe. Aber wenn du mich brauchst, dann muß sie das eben akzeptieren. Das wird sie auch. Sie ist total verständnisvoll, einfach klasse... Aber, aber! Das ist doch kein Grund, wieder zu weinen. Komm mal in meinen Arm, ich halt dich ganz fest. Nein, das kann ich in der Tat nicht verstehen, daß du das nicht willst. Warum »Abstand«? Jetzt bist du aber unfair. Darunter muß doch unsere Freundschaft nicht leiden. Schau mal, du bist mir doch wichtig. Natürlich bist du mir wichtig! Und ich mag auch gar nicht mitansehen, wie du weinst. Komm, küß mich, ich will dich trösten.

–1998–